Der Familienunternehmer verlagert einen Teil seiner Produktion nach Polen und macht für diese Entscheidung vor allem die Politik verantwortlich. Niemand widerspricht ihm, weil allen klar ist: Die Ampelregierung hat den Industriestandort Deutschland schwer beschädigt. Das trifft uns alle.
Ach Ampel, was hast Du uns angetan! Erst hast Du mit Deinem Beschluss, dem Verbrennermotor den Saft abzudrehen, unsere Autobauer ins Mark getroffen. Dabei bauten sie bis dahin die besten Autos der Welt. Wir waren stolz auf sie und die Welt wollte sie haben. Vorbei.
Dann hast Du uns mit Deinem Festhalten an der Klimapolitik trotz Ukrainekrieg und ausfallenden Gaslieferungen aus Russland Energiepreise beschert, die kein Mensch und kein Unternehmen mehr bezahlen kann. Damit hast Du unserer Industrie den zweiten Stoß versetzt. Unsere Maschinenbauer und ihre Produkte sind in Metall gegossenes deutsches Knowhow. Und sie wenden sich nun ab von diesem Land.
Das, ach Ampel, hast Du verbockt
War es das? Nein. Du hast Dich auch damit nicht begnügt. Um Deine Vorstellungen durchzusetzen, wie hierzulande was zu laufen hat, drangsalierst Du unsere Firmen mit einem Bürokratie-Tsunami, der sie ersticken lässt. Geht es nach Dir, muss künftig selbst der Fahrradhändler um die Ecke nachweisen, dass er keine Kinder beschäftigt, bevor er die Fahrradflotte bei der Post warten darf.
Klingt diese Klage zu pathetisch? Ich finde nicht. Nicht, wenn ich lese, was Markus Miele sagt, der in der vergangenen Woche angekündigt hat, ausgerechnet im 125. Jahr des Bestehens seines Konzerns, der für Qualität steht wie kaum ein anderer, einen Teil seiner Produktion nach Polen zu verlagern. Dorthin, wo doch bekanntlich die Kohlekraftwerke qualmen und angeblich Schnelligkeit vor Gründlichkeit kommt.
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Miele ist kein Schwärmer, aber er sagt, der günstige Strom und eine überschaubare polnische Bürokratie haben den Ausschlag gegeben. Dazu komme die Krise in der deutschen Bauindustrie, die am Ende auch beim Küchengeräte-Produzenten Spuren hinterlässt. Ausgelöst ist auch dieser Teil der Krise nicht zuletzt durch immer anspruchsvollere staatliche Vorschriften, die das Bauen unglaublich teuer machen.
Das neue an dieser Klage ist, dass wir Herrn Miele Glauben schenken. Einst wäre die klassische Gegenfrage an den Unternehmer gewesen, ob er sich nicht vielleicht selbst verkalkuliert habe. Inzwischen reicht sein Verweis auf die Politik der Ampel dazu, dass jeder verständnisvoll nickt und wie er mit dem Finger auf die Politik zeigt. Das, ach Ampel, hast Du verbockt.
Der Beitrag „Markus Miele hat recht: Diese Regierung fährt das Land gegen die Wand“ stammt von The European.