Hugo Müller-Vogg

In der Beschreibung des ZDF-Wetterfroschs fehlt ein Titel: politischer Aktivist

27.09.2023
Lesedauer: 4 Minuten
Der ZDF-Meteorologe Özden Terli spricht in seinen Moderationen nicht mehr von "schönem Wetter". Bildquelle: ZDF/Torsten SIlz

Özden Terli arbeitet beim ZDF. Als Redakteur und Moderator in der Wetterredaktion. Allerdings ist Terli auch engagierter Streiter für eine radikale Klimapolitik.

Wer auf der Homepage des ZDF nach Özden Terli sucht, findet folgende Angaben: „Redakteur und Moderator in der Wetterredaktion des ZDF. Präsentation der Wetterberichte im „ZDF-Morgenmagazin“, „ZDF-Mittagsmagazin“, „heute-journal“ und in den ZDF-„heute“-Nachrichten.“

Das klingt nach solidem Journalismus. Diese Tätigkeitsbeschreibung des diplomierten Meteorlogen ist indes unvollständig. Der 51-Jährige ist zudem politischer Aktivist, ein engagierter Streiter für eine radikale Klimapolitik.

Das ist häufig zu spüren, wenn der ZDF-Wetterfrosch seine Vorhersagen auf dem Bildschirm wie ein Mitstreiter von „Fridays for Future“ präsentiert und nicht wie ein Journalist mit professionellem Abstand zum Thema.

„Der Zwang kommt auf jeden Fall“

Zur Erreichung eines anderen Klimas ist dem ZDF-Redakteur und Klimaaktivisten Terli offenbar jedes Mittel recht. Dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)“ sagte er jetzt, „Aktivisten, gepaart mit Juristen und NGOs“ müssten „Klimaschutz erzwingen.“

Das kam selbst seinen Interviewern „drastisch“ vor. Die Menschen zu ihrem Glück zu zwingen, nach dieser Methode handeln bekanntlich totalitäre Regime, aber nicht Demokratien. Doch Terli blieb dabei: „Der Zwang kommt auf jeden Fall. Nämlich dann, wenn wir kein Wasser und keine Nahrung mehr haben.“

Terli macht keinen Hehl daraus, dass er zwischen Journalismus und politischem Aktivismus nicht trennt, im Gegenteil. Erst kürzlich forderte er im Deutschlandfunk, Journalisten müssten sich „mit dem Kampf gegen den Klimawandel gemein machen“, also Partei ergreifen.

Er selber tut das ständig, offenbar mit Billigung seines Arbeitgebers ZDF. Jedenfalls ist nicht bekannt, dass die mit Gebühren finanzierte Anstalt diese Art von Journalismus kritikwürdig fände.

Gut möglich, dass Terli so denkt

Nun ist Terli nicht der einzige Journalist, der sich als politischer Vorkämpfer versteht. Seiner Meinung nach müssten noch mehr vom Thema Klima so besessen sein, wie er.

Im RND-Interview meinte er, „dass wir das Thema überall unterbringen müssen: Es müsste eigentlich auch in einem ‚Tatort‘ vorkommen. Im Kino, im Theater, in der Musik. Warum hält sich die Kreativbranche so bedeckt?“

Klima über alles? Ob Terli, wenn er könnte, die Programmmacher im Fernsehen, Hörfunk, beim Film oder in Theatern und Konzertsälen zwingen würde, in jedem Beitrag, bei jeder Aufführung irgendwie das Wort Klimakatstrophe unterzubringen? Dann könnte man, wie praktisch, die Menschen gleich auf „Zwang“ als Mittel zur Klimatherapie einstellen.

Gut möglich, dass Terli so denkt. Denn bei ihm heiligt der Zweck offensichtlich die Mittel, Zwangsmittel eingeschlossen. Wie fanatisch der ZDF-Redakteur ist, zeigt er bisweilen auf X (bisher Twitter). Als in Berlin der Volksentscheid mit dem Ziel, die Hauptstadt bis 2030 klimaneutral zu machen, im März dieses Jahres krachend gescheitert war, beschimpfte er die Wähler.

Und das recht deutlich: „Wer mit ’nein‘ gestimmt hat, hat mit ‚ja‘ zu Extremwettern jeglicher Art zugestimmt. Bitte, dann nicht beschweren, wenn es übel wird“, schrieb er. Dazu postete er eine Grafik mit den Worten „Glückwunsch zur Klimakatastrophe“.

Das muss selbst Terli peinlich geworden sein

Noch grobschlächtiger ging er vor einiger Zeit auf Kritiker von „Fridays for Future“: „Was macht das eigentlich mit Kindern und Jugendlichen, die beschimpft, gehasst und diffamiert werden, weil sie sich für den Klimaschutz einsetzen? Diese Generation wird mit den Leugnern und Blockiere(r)n abrechnen.“

Apropos abrechnen: In einem zweiten Tweet zitierte er den französischen Soziologen Bruno Latour: „Wenn die Zeit kommt zu richten, wird auch zu diesem Verbrechen zu ermitteln sein.“

Das kennen wir aus der Geschichte von Kommunisten und Nationalsozialisten: „Wenn wir an die Macht kommen, wird gnadenlos abgerechnet“. Das muss selbst Terli peinlich geworden sein; er hat diese Tweets gelöscht.

Das ZDF rühmt sich, mit dem Zweiten sehe man besser. Besser informiert fühlte man sich, wenn die Mainzer ihre Angaben zu Özden Terli wie folgt änderten: Redakteur und Moderator sowie Klimaaktivist und Zwang-Prediger. Mitglied einer Endzeitsekte würde auch gut passen.

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