Die Stiko-Empfehlung für ältere Kinder zwischen fünf und elf Jahren zeige Wirkung, sagt Mitglied Fred Zepp. Stiko-Chef Mertens erwartet eine Impf-Empfehlung auch für noch jüngere Kinder in Kürze.
Nach der EU-Zulassung der Corona-Impfstoffe für Kinder unter fünf Jahren will die Ständige Impfkommission (Stiko) zügig eine Empfehlung für Eltern und Ärzte abgeben. Die Stiko beschäftige sich „aktuell mit einer Empfehlung für die Covid-19-Impfungen für Kinder unter fünf Jahren“, sagte der Kommissionsvorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Stiko-Mitglied Fred Zepp sagte, mit einem Ergebnis sei „zeitnah in den nächsten Wochen zu rechnen“.
Die Stiko berate über die vorliegenden Studiendaten, sagte Zepp, der als Kindermediziner an der Universität Mainz tätig ist. Sie berücksichtige bei ihrer Entscheidung auch das aktuelle Infektionsgeschehen in dieser Altersgruppe.
Die Stiko-Empfehlung für ältere Kinder zwischen fünf und elf Jahren zeige unterdessen Wirkung, sagte Zepp. „Knapp jedes vierte Kind im Alter zwischen fünf und elf Jahren ist mittlerweile mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft worden.“ Nach Einschätzung der Stiko reiche für gesunde Kinder aktuell eine Einmal-Impfung.
„Wir sehen bisher bei kleinen Kindern keine hohe Krankheitslast durch die Omikron-Variante“, sagte Zepp. „Da sich viele Kinder bereits mit Omikron infiziert haben, sind sie durch die Kombination von Einmal-Impfung und Infektion in diesem Herbst und Winter zunächst gut geschützt.“ Kinder mit eigenen, schwerwiegenden Risikofaktoren dagegen sollten neben der vollständigen Grundimmunisierung bis zu zwei Auffrischungsimpfungen bekommen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde hatte am Mittwochabend Corona-Impfungen für Kinder auch im Säuglings- und Kleinkindalter genehmigt. Die Behörde mit Sitz in Amsterdam empfahl den Comirnaty-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren und Spikevax von Moderna für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
AFP/mre