156 Jahre nach der Gründung: Deutsches Auto-Unternehmen meldet Insolvenz an

20.10.2022
Lesedauer: 2 Minuten
156 Jahre nach der Gründung meldet Autozulieferer Borgers Insolvenz an. Foto: Matthias Rietschel/dpa

Ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen ist insolvent. Rund 156 Jahre nach der Gründung ist der Autozulieferer Borgers zahlungsunfähig. Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, lesen Sie hier.

Der nordrhein-westfälische Autozulieferer Borgers SE & Co. KGaA hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus bestellt, wie aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Bielefeld von Montag hervorging (Aktenzeichen: 43 IN 640/22). Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ berichtet.Borgers mit Sitz in Bocholt gilt nach eigenen Angaben als Spezialist für textile Bauteile in Fahrzeugen. Die Gruppe besteht aus der Borgers SE & Co. KGaA als Holdinggesellschaft sowie operativ tätigen Gesellschaften in Europa, China und den USA. Die Traditionsfirma stellt Dämpfungen, Verkleidungen und Isolationen für Autos her.Das Unternehmen war bereits 1866 gegründet worden und belieferte den Fahrzeugbau und stattete Kutschen mit Textilprodukten aus.

Autozulieferer Borgers ist insolvent: Gesamte Branche steht unter Druck

Autozulieferer standen zuletzt weltweit unter Druck. Hohe Energie- und Rohstoffkosten sorgen zusätzlich für Belastungen. Firmenangaben zufolge hatte die Borgers-Gruppe Ende 2020 noch 6166 Vollzeitkräfte. Der Umsatz war 2020 gegenüber dem Vorjahr um 204 Millionen auf 660 Millionen Euro gesunken.Im Sommer 2022 hatte Borgers die Maschinenbau-Sparte mit den Unternehmen Olbrich GmbH und R+S Automotive GmbH an die US-Firma Matthews International Corporation veräußert. Im größten
Geschäftsbereich Automotive wiederum werden den Angaben zufolge rund 80 Prozent des Gruppenumsatzes vor allem mit textilen Produkten für Pkw und Nutzfahrzeuge getätigt.

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