Explosionen an Nord-Stream-Pipelines

Bundespolizei startet Aufklärungsmission

09.10.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Fotoquelle: tagesschau.de

Mit Tauchern und Technik will die Bundespolizei die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines untersuchen. Zwei Schiffe der Bundeswehr sind für eine Aufklärungsmission in der Ostsee unterwegs.

Nach den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines vor rund zwei Wochen hat die Bundespolizei gemeinsam mit der Bundeswehr eine Aufklärungsmission zu dem Vorfall gestartet. Das geht aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss des Bundestages hervor, das WDR und NDR vorliegt.

„Lagebild“ soll gewonnen werden

Demnach hat Dieter Romann, der Präsident der Bundespolizei, in der vergangenen Woche ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr „zur Unterstützung bei der Gewinnung eines Lagebildes zu den Beschädigungen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 gestellt“.

Nach „Feststellung hierfür vorhandener Kapazitäten bei der Marine und rechtlicher Prüfung durch das Bundesministerium der Verteidigung“ sei das Ersuchen gebilligt worden.

Schiffe seit Freitag unterwegs

Am vergangenen Freitag sind nun zwei Schiffe der deutschen Marine, das Minenjagdboot „Dillingen“ und das Mehrzweckboot „Mittelgrund“, von den Stützpunkten Kiel und Eckernförde zu den Pipelines gefahren. Mit an Bord sind Taucher der Bundespolizei, die Aufnahmen der Beschädigungen an den Pipelines nahe der dänischen Insel Bornholm machen sollen.

Ende September hatten Explosionen die Nord-Stream-Pipelines an vier Stellen beschädigt. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um vorsätzliche Sabotage gehandelt hat. Wer für den Vorfall verantwortlich ist, ist bislang noch unklar. Auch schwedische Behörden hatten in der vergangenen Woche mit den Untersuchungen begonnen und ein U-Boot entsandt.

Eventuell auch Strafermittlungen

In Deutschland prüft derzeit der Generalbundesanwalt, ob wegen einer Straftat die Ermittlungen aufgenommen werden, wie Bundesjustizminister Marco Buschmann kürzlich erklärte.

Es ginge dann möglicherweise um eine verfassungsfeindliche Sabotage mit Auswirkungen auf Deutschland, sagte Buschmann. Auch der Straftatbestand des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion komme demnach infrage.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. Oktober 2022 um 16:00 Uhr.

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