Jeffrey Sachs hegt den Verdacht, dass die USA gemeinsam mit Polen für die Lecks in den Pipelines gesorgt hat.
Der US-Ökonom Jeffrey Sachs hat in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Bloomberg einen Verdacht geäußert, wer für die Lecks in den Nord Stream 1 und 2 Pipelines verantwortlich sein könnte. „Die Nord Stream Pipeline, denke ich, war eine Aktion der USA, vielleicht auch USA und Polen,“ so Sachs im Interview.
Auf Nachfrage der Journalisten, welche Beweise er für diese Annahme habe, gab Sachs an, es gebe Radar-Überwachungen, die Helikopter des US-Militärs zeigen, wie sie über den Nord Stream 1 und 2 Pipelines kreisen. Diese Helikopter befänden sich normalerweise in Danzig. Zudem habe es von den Vereinigten Staaten mehrere „Drohungen“ gegeben, Nord Stream 2 zu beenden. Auch eine Aussage des US-Außenministers Anthony Blinken sieht Sachs als Indiz. Dieser sagte, dass die Lecks, bzw. das Ende der Pipeline, auch eine „Gelegenheit“ sei.
EU hält Lecks für Sabotage-Akt
Mehrere Personen sollen Sachs gegenüber im Privatgespräch geäußert haben, dass sie die USA für verdächtig hielten. „Auf der ganzen Welt denken Personen, mit denen ich geredet habe, dass die USA dies getan hat“, so Sachs.
Den Verdacht, dass ein Sabotageakt hinter den Lecks auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 steckt, hegt auch die EU. Alles deute auf eine vorsätzliche Handlung hin, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen der 27 Mitgliedstaaten. In der Nacht zum Montag vor einer Woche war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden. Später meldete der Nord-Stream-1-Betreiber einen Druckabfall auch in dessen beiden Röhren.