Auf 1000 Geburten kommen in Deutschland 4,3 Totgeburten. Das ist ein Anstieg von 24 Prozent in den letzten 15 Jahren. Das steigende Alter der Mütter könne das Phänomen nur teilweise erklären, es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen Ost und West.
Die Zahl der Totgeburten ist in Deutschland von einem Tiefstand 2007 bis zum vergangenen Jahr um 24 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 3420 Kinder tot geboren. Dies entspricht demnach 4,3 Totgeburten je tausend Geborenen. Im Vergleich zum Tiefstand von 3,5 im Jahr 2007 stieg die Quote damit um 24 Prozent.
2020 und 2019 lag sie bei jeweils 4,1 Totgeburten je tausend Geborenen. Die Quote fällt laut Statistikamt je nach Alter der Frau unterschiedlich aus. So lag sie 2021 bei den 25- bis 36-jährigen Frauen unter beziehungsweise leicht über dem Mittelwert von 4,3. Bei jüngeren Frauen unter 21 Jahren und bei jenen ab 37 Jahren war sie mit mehr als fünf Totgeburten je tauend Geborenen hingegen deutlich höher.
Im Durchschnitt waren Frauen bei einer Totgeburt 32,2 Jahre alt. Ihr Alter lag damit um knapp fünf Monate höher als das durchschnittliche Alter bei einer Lebendgeburt. „Allein das zunehmende Alter der Frauen bei Geburt kann allerdings nicht die Ursache des Anstiegs der Totgeburten sein, da die Totgeborenenquote in allen Altersgruppen in den vergangenen zehn Jahren tendenziell gestiegen ist“, schreiben die Statistiker.
In Ostdeutschland – einschließlich Berlin – war die Quote der tot geborenen Kinder den Angaben zufolge seit 1990 fast durchgehend höher als in Westdeutschland, obwohl das Alter der Frauen bei der Totgeburt in Ostdeutschland mit 31,6 Jahren niedriger ist als im Westen mit 32,3 Jahren. 2021 betrug die Quote im Osten des Landes 4,7 und im Westen 4,2.