Dem RKI kommt weiterhin eine zentrale Rolle bei der Entscheidung über neue Corona-Maßnahmen zu. Dabei ist die Behörde stark von der Politik abhängig. Und wie ihr jüngster Monatsbericht erneut zeigt, arbeitet sie höchst intransparent. Es wird Zeit für eine Neubewertung.
Das Robert Koch-Institut (RKI) ist aus der deutschen Corona-Politik nicht wegzudenken. Kein Tag vergeht, ohne dass die von ihm ausgerufenen Inzidenzen durch die Medien geistern, und im Winter verfolgte die Bevölkerung die gemeinsamen Pressekonferenzen von RKI-Chef Lothar Wieler und dem amtierenden Bundesgesundheitsminister gebannter als den Tatort.
Der Eindruck entstand: Hier arbeiten Politik und Wissenschaft Hand in Hand, die ergriffenen Maßnahmen beruhen auf den Empfehlungen unabhängiger Experten. Doch in Wirklichkeit lag keine Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern eine Hierarchie vor.