Flaute bei Saisonberufen

Zahl der Arbeitslosen steigt weiter an – Quote bei 5,4 Prozent

01.02.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Logo der Arbeitsagentur für Arbeit: Im Januar herrscht Flaute bei vielen typischen Saisonberufen Foto: Sebastian Gollnow / picture alliance / dpa

Im Januar gab es in Deutschland 2,462 Millionen Arbeitslose – 133.000 mehr als noch im Dezember. Laut Bundesagentur fiel der Anstieg jedoch weniger stark aus als sonst zu Jahresbeginn.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf 2,462 Millionen gestiegen. Das sind 133.000 oder sechs Prozent mehr als im Vormonat – aber 439.000 weniger als im Januar 2021, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat damit fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Im Januar waren den Angaben zufolge nur noch 37.000 mehr Menschen arbeitslos als im Januar 2020. Die Arbeitslosenquote stieg dennoch von 5,1 Prozent auf 5,4 Prozent.

Kurzarbeit nimmt in Handel und Gastgewerbe wieder zu

»Der Arbeitsmarkt ist gut in das Jahr 2022 gestartet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark wie sonst üblich«, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der BA in Nürnberg. Für ihre Januar-Statistik zog die Bundesagentur Datenmaterial heran, das bis zum 13. Januar eingegangen war.

Ein deutlicher Zuwachs der Arbeitslosigkeit ist im Januar üblich, wie es im aktuellen Monatsbericht der BA heißt. Der Anstieg sei zum einen durch Flaute bei typischen Saisonberufen wie im Baugewerbe, in der Landwirtschaft oder im Gartenbau zu erklären. Zum anderen gebe es ein allgemeines Nachlassen der wirtschaftlichen Aktivität zum Jahreswechsel, der sich »in einer erhöhten Freisetzung von Arbeitskräften ebenso wie in einem Aufschieben von Einstellungen« zeige.

Allerdings: Die offizielle Zahl zur Arbeitslosigkeit gibt auch nicht die tatsächliche Größe der Arbeitslosigkeit wieder. So sind, wenn man etwa Arbeitslose in Beschäftigungsmaßnahmen oder arbeitsunfähig Erkrankte mitrechnet, im Januar 3,190 Millionen Menschen ohne Job gewesen.

Diese sogenannte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) verschlechterte sich: Im Vergleich zum Dezember 2021 hat sie um 103.000 oder drei Prozent zugenommen. Im Vergleich mit den Vorjahren fiel der Anstieg laut BA jedoch weniger stark aus und ist saisonbereinigt sogar um 36.000 gesunken.

Deutlich gestiegen ist auch wieder die Kurzarbeit. Nach aktuellen Daten haben Betriebe vom 1. bis einschließlich 26. Januar für 286.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Vor allem die von den aktuellen Coronabeschränkungen besonders stark getroffenen Branchen Handel und Gastgewerbe griffen laut Bundesagentur zu diesem Mittel.

Dem Arbeitsmarktbericht zufolge spielt aber Kurzarbeit eine immer geringere Rolle.

Erfahrungsgemäß wird weniger Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen, als angezeigt wird. Tatsächliche Daten liegen nur bis November vor. Im November 2021 sei für 574.000 Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt worden. In der Spitze der Coronakrise hatte die Bundesagentur für Arbeit im April 2020 für fast sechs Millionen Menschen diese Hilfe gezahlt. apr/dpa/AFP

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

drei × 5 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien