Nachfolge von Baerbock und Habeck

Grüne wählen Ricarda Lang zur neuen Parteivorsitzenden

30.01.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Ricarda Lang Foto: JOHN MACDOUGALL / AFP

Die Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang ist beim Online-Parteitag der Grünen zur neuen Parteivorsitzenden gewählt worden. Aussichtsreichster Kandidat für den Co-Vorsitz ist Omid Nouripour, der sich im Anschluss zur Wahl stellt.

Die Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang ist beim Online-Parteitag der Grünen zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Die 28-Jährige erhielt am Samstag nach Parteiangaben 75,93 Prozent der abgegebenen Stimmen. 552 Delegierte stimmten mit Ja, 137 mit Nein, es gab 38 Enthaltungen. Lang ist die jüngste Grünen-Vorsitzende in der Geschichte der Partei.

Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden, was bis zum 14. Februar geschehen soll. Die Grünen werden traditionell von einer Doppelspitze geführt. Der Außenpolitiker Omid Nouripour wollte neben Lang Parteichef werden, die Abstimmung darüber stand ebenfalls am Samstag an.

Omid Nouripour gilt als aussichtsreichster Co-Kandidat

Lang konnte wegen einer Coronainfektion nicht auf der Bühne im Berliner Velodrom sprechen, wo ein überschaubarer Kreis von Spitzen-Grünen versammelt war. Die mehreren Hundert Delegierten waren online zugeschaltet. Die neue Parteichefin löst Annalena Baerbock ab, die die Partei gemeinsam mit Robert Habeck vier Jahre lang führte und als Außenministerin gemäß der Grünen-Satzung nicht Parteivorsitzende bleiben kann.

Bisher war die Parteilinke Lang Vizechefin und frauenpolitische Sprecherin der Grünen und damit bereits seit 2019 Teil des Bundesvorstands. Damit war sie auch an jener umstrittenen Entscheidung im Winter 2020 beteiligt, mit der der Vorstand Coronaboni von 1500 Euro für alle Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle genehmigte – und damit auch für sich selbst. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Anfangsverdachts der Untreue gegen den Vorstand, der das Geld inzwischen zurückgezahlt hat.

Lang kommt aus der Nähe von Stuttgart und zog nach der Wahl im September erstmals als Abgeordnete in den Bundestag ein. Sie engagierte sich bisher insbesondere in der Sozial- und Gesundheitspolitik sowie für Gleichstellung. Von 2017 bis 2019 war sie Chefin der Nachwuchsorganisation Grüne Jugend. mas/mwo/dpa

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 − 1 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien