Blanker Judenhass, Holocaustleugnung, antisemitische Mordaufrufe – all das hat die „Süddeutsche Zeitung“ bei Journalisten des öffentlich-rechtlichen Hörfunksenders „Deutsche Welle“ (gehört zur ARD) gefunden!
Mitarbeiter der arabischen Redaktion des deutschen Auslandssenders würden sich laut des Berichts auf ihren Profilen in sozialen Netzwerken offen judenfeindlich äußern.
So habe etwa Bassel Aridi, Leiter des Libanon-Büros der „Deutschen Welle“, in einer Diskussion geschrieben: „Jeder, der mit den Israelis zu tun hat, ist ein Kollaborateur und jeder Rekrut in den Reihen ihrer Armee ist ein Verräter und muss hingerichtet werden.“
Auf Nachfrage habe Aridi erklärt, er habe sich zu dieser Aussage hinreißen lassen, weil seine Familie beleidigt worden sei. Es sei jedoch zweifelhaft, dass diese Äußerung tatsächlich im Affekt entstand, schreibt die „Süddeutsche“ weiter: So habe Aridi bei seinem früheren Arbeitgeber positive TV-Beiträge über die islamistische Hisbollah-Miliz und ihren Führer Hassan Nasrallah veröffentlicht.
Holocaustleugner bei der „Deutschen Welle“
Morhaf M. ein weiterer Redakteur der „Deutschen Welle“, habe laut dem Bericht im Juli 2017 auf Facebook darüber geprahlt, dass er ein Gespräch mit einer Frau sofort abgebrochen habe, als er erfuhr dass sie Jüdin sei. „Wir haben viel gegen euch“, habe M. der Frau gesagt und nannte es „hinterhältig“, dass sie ihm nicht direkt ihre Religion offenbart habe.
Kurz darauf soll M., der als Anhänger des syrischen Diktators Assad auftrete, unter einer Beileidsbekundung für einen verstorbenen deutschen Holocaustleugner den Massenmord an den Juden als „künstliches Produkt“ bezeichnet haben.
Brisant: Die Redaktion der „Deutschen Welle“ wurde offenbar bereits 2017 auf den Post ihres Mitarbeiters M. hingewiesen. Trotzdem arbeitet Morhaf M. weiterhin für den deutschen Auslandsrundfunk. Ein Sprecher erklärte, es habe 2017 ein Mitarbeitergespräch mit M. gegeben, seitdem würde M. die Grundsätze der DW auch in privaten Kommentaren beachten.
Tatsächlich habe M. 2018, also nach dem Mitarbeitergespräch, auf Facebook geraunt, dass der Kulturbereich „von jüdischen Netzwerken“ kontrolliert werde, die Juden würden zudem „die Gehirne der Menschen durch Kunst, Medien und Musik“ kontrollieren.
Und M. ist nicht der einzige Holocaustleugner, den die „Deutsche Welle“ beschäftigt: Da’oud I., ein Trainer der DW-Akademie für journalistische Workshops in Beirut twitterte demnach: „Der Holocaust ist eine Lüge.“
Die DW erklärte auf Anfrage der „Süddeutschen Zeitung“, die Ausbilder der DW-Akademie würden ein „mehrstufiges Assessment und dann eine mehrmonatige Ausbildung“ durchlaufen, sie seien „spezialisiert auf Themen rund um Qualitätsjournalismus“.
Auch der Bruder von Da’oud I. arbeitet dem Bericht zufolge für die DW: Mohamed I. ist stellvertretender Hauptabteilungsleiter von DW Arabia. Er habe zuvor für „Al-Diyar“ gearbeitet, ein Propagandablatt der nationalsozialistisch ausgerichteten syrischen Kleinpartei SSNP.
Nachdem er schließlich in Berlin für die „Deutsche Welle“ arbeitete, habe Mohamed I. nebenbei auch noch für das Hisbollah-nahe Blatt „Al-Akhbar“gearbeitet – diese Nebentätigkeit sei ihm genehmigt worden, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ einen Sprecher der DW.
Ihre Arbeitsplätze hätten die Mitarbeiter dem Bericht zufolge vor allem Naser S. zu verdanken, dem Hauptabteilungsleiter der arabischen Redaktion der DW, der Stellen nach Loyalität vergebe und auch schon einmal einen Cousin auf einen Posten hob. Auch Farah M. sei unter Naser S. eingestellt worden.
Zwar habe die Anchorwoman im Bezug auf Israel einen eher „gemäßigten Ton“, heißt es in dem Bericht. Kurz bevor sie bei der DW angefangen habe, sei dies jedoch noch anders gewesen: Da überlegte sie in einem Artikel sogar, der Terrorgruppe ISIS beizutreten: „Ich verkünde, wenn der Islamische Staat in Palästina für die Befreiung kämpfen würde, würde ich mein Urteil über ihn, seine Männer und seine Financiers revidieren. Und wenn er die Israelis aus dem Heiligen Land rausschmeißt, dann würde ich in seinen Reihen sein.“
Auch in anderen Zeitungsartikel habe sie gegen Israel gehetzt: Der jüdische Staat sei wie „Krebs, der herausgeschnitten werden soll“. Hisbollah-Terroristen, die drei israelische Soldaten töteten, wollte M. „persönlich die Füße“ küssen. Noch während ihres Praktikums in Berlin habe sie geschrieben, „die Israelis mischen seit jeher Gift in die Geschichte“.
Viele der DW-Journalisten hätten nach der Anfrage der „Süddeutschen Zeitung“ ihre Beiträge in sozialen Netzwerken oder ihre gesamten Accounts gelöscht. Maram S., eine weitere DW-Mitarbeiterin, erklärte: „Ich musste die Hälfte meiner Posts chiffrieren oder löschen, weil sie uns Probleme verursachen könnten.“
Die „Deutsche Welle“ wird, anders als die restlichen öffentlich-rechtlichen Sender, nicht aus den Rundfunkbeiträgen, sondern direkt mit Steuergeldern finanziert. In diesem Jahr betrug der Etat 390 Millionen Euro.