Berlin – Die Flut in Westdeutschland ist schon jetzt eine Jahrhundert-Katastrophe. Über 160 Menschen verloren nach jetzigem Stand ihr Leben, ganze Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ähneln einem Kriegsgebiet. Umso mehr stellt sich nach einigen Tagen nun die Frage: Hätte man das nicht absehen können?
In vielen Regionen wurden die Menschen von dem reißenden Hochwasser überrascht, viele starben in ihren Kellern, in Tiefgaragen oder sogar Aufzügen. Mit einer rechtzeitigen Warnung, zum Beispiel auch mit Sirenen, hätten einige von ihnen laut Experten gerettet werden können.




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Doch es gab sie nicht, diese entscheidende Warnung an die Bevölkerung. Und das, obwohl der Deutsche Wetterdienst (DWD) ausdrücklich auf Extremwetter hingewiesen hatte!


Meteorologe Andreas Friedrich vom DWD: „Wir lagen diesmal mit unseren Warnungen gut – was nicht immer der Fall ist. Doch hier haben unsere Computer frühzeitig vor dem Ereignis extremen Niederschlag angezeigt. Unsere Modelle haben uns dann veranlasst, vor einem extremen Unwetter zu warnen – drei Tage vorher! Diese Warnung ging an alle Lagezentren und den Katastrophenschutz der betroffenen Länder “


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Doch ganz offensichtlich haben diese Warnungen in den Tagen vor der Katastrophe zu wenige Menschen erreicht. Für den erfahrenen Meteorologen und Tornado-Experten unverständlich. Friedrich: „Es kommt selten vor, dass der DWD solche Warnungen rausgibt. Ein paar Mal im Jahr warnen wir vor extremen Unwettern.“
Warum in diesem Fall nicht angemessen reagiert wurde und welche Konsequenzen nun gezogen werden müssen, erklärt der Experte ausführlich im Video oben.