Coronakrise

TUI meldet erneut Milliardenverlust

09.12.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Passagiere an Check-in für TUIfly-Flug in Hannover (März 2021) Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Auch in diesem Geschäftsjahr hat TUI hohe Verluste geschrieben. Für 2022 erwartet der weltgrößte Reiseveranstalter Besserung – bereitet sich aber bereits auf die Coronavariante Omikron vor.

Der weltweit größte Reiseveranstalter TUI hat wegen der Coronapandemie zum zweiten Mal hintereinander einen hohen Jahresverlust vermeldet – doch der Konzern blickt optimistisch ins neue Jahr. Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September 2021 beliefen sich die Verluste des Konzerns auf knapp 2,5 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Im vorhergehenden Geschäftsjahr 2019/2020 hatte TUI bereits einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet.

Allerdings sei der Neustart im Sommer 2021 dem Konzern zufolge gelungen, und auch das erste Winterquartal 2022 sei bereits »nahezu vollständig gebucht«.

»Wir gehen davon aus, dass der Sommer 2022 ein weitgehend normalisiertes Buchungsniveau erreichen wird«, sagte TUI-Chef Fritz Joussen. Die Buchungen für das erste Quartal 2022 erreichten demnach aktuell 69 Prozent des Vorkrisenniveaus. Auch die Transformation des Konzerns schreite voran, sagte Joussen: »Wir haben bereits rund 60 Prozent der für 2023 angekündigten jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro in 2021 realisiert.«

Im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahrs erwirtschaftete der Reisekonzern nach eigenen Angaben einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal waren es lediglich 1,2 Milliarden Euro gewesen. Unter dem Strich stand beim operativen Ergebnis allerdings ein Minus von 97 Millionen Euro.

Insgesamt ist der Konzern trotz der Herausforderungen für das neue Jahr optimistisch. »Die übergeordneten Trends sind intakt«, sagte Joussen. Die Menschen seien bereit, mehr für Reisen zu zahlen. So lagen die Preise in der Wintersaison um 15 Prozent höher als vor der Pandemie, für den Sommer 2022 stiegen die Preise sogar um 23 Prozent.

Einen Strich durch die Rechnung könnte dem Konzern allerdings noch die Omikron-Variante des Coronavirus machen. Der Konzern werde »flexibel entscheiden«, ob Urlaubsreisen im Winterprogramm angesichts möglicher Coronaeinschränkungen »am unteren Ende der Spanne angeboten werden«.

TUI, der weltweit größte Anbieter von Pauschalreisen, ist besonders schwer von den Folgen der Coronapandemie betroffen. Die Bundesregierung unterstützte den Konzern mit drei Krediten in einer Gesamthöhe von 4,3 Milliarden Euro.

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