Testphase angelaufen

Tesla produziert erste Autos in deutscher Gigafactory

29.11.2021
Lesedauer: 3 Minuten
Eingang zum brandenburgischen Tesla-Werk: Die Massenproduktion könnte laut einem Bericht der »Automobilwoche« im Dezember starten Foto: Patrick Pleul / dpa

Tesla bereitet seine Fabrik in Brandenburg auf den Start vor, die ersten Testfahrzeuge rollen vom Band. Allerdings lässt sich die Landesregierung weiter Zeit mit der Gesamtgenehmigung für die Fabrik.

Die Fabrik von US-Autobauer Tesla in Grünheide bei Berlin steht möglicherweise kurz vor dem Start. Das Unternehmen hat bereits mehrere Elektroautos testweise produziert.

Tesla habe die dazu erforderlichen Zulassungen erhalten, teilte das Unternehmen mit. Möglich sei die Fertigung einer begrenzten Zahl von Testkarossen. Sie seien für Testzwecke in Grünheide oder in externen Anlagen vorgesehen. Die dabei hergestellten Teile dürften aber nicht verkauft werden. Der offizielle Testlauf in der Autofabrik hat noch nicht begonnen.

Tesla-Chef Elon Musk hofft, dass die ersten Autos noch in diesem Jahr vom Band rollen. Die »Automobilwoche« schreibt, fünf Model Y seien bereits in der Gigafactory gefertigt worden. Von Anfang Januar an sollten zunächst 1000 Einheiten pro Woche hergestellt werden, zur Jahresmitte solle die Produktion hochgefahren werden. Zu diesen Zahlen äußerte sich Tesla nicht.

Geplant sind in einer ersten Ausbaustufe bis zu 500.000 Autos pro Jahr mit rund 12.000 Beschäftigten. Eine Genehmigung vom Land Brandenburg für die gesamte Fabrik steht bisher aber aus. Es gilt als möglich, dass die Entscheidung noch in diesem Jahr fällt. Das Brandenburger Umweltministerium nennt jedoch keinen Zeitpunkt für die Entscheidung über grünes Licht für die Fabrik.

Panne im Genehmigungsverfahren

»Das Genehmigungsverfahren dauert an«, teile ein Sprecher dem SPIEGEL mit. »Ein Zeitpunkt für die Entscheidung kann nicht benannt werden.« Die »Automobilwoche« hatte berichtet, dass der Bescheid schon in wenigen Tagen komme – dazu äußerte sich der Sprecher nicht direkt. Derzeit werden die Äußerungen von Kritikern geprüft. Außerdem stehen laut Umweltministerium Unterlagen von Behörden und von Tesla aus.

Beginnt die Fertigung in diesem Jahr, würden die ersten in Serie produzierten Autos vom Typ Model Y knapp ein halbes Jahr später aus der Fabrik kommen als ursprünglich geplant. Der Start hatte sich wegen fehlender umweltrechtlicher Genehmigungen verzögert. Zuletzt hatten die Behörden eine Online-Erörterung wiederholen lassen, weil das Verfahren ursprünglich womöglich zu kurzfristig bekannt gemacht worden war.

Naturschützer und Anwohner befürchten durch die Fabrik negative Folgen für die Umwelt. Sie halten etwa den Wasserverbrauch für zu hoch. Tesla hatte die Bedenken zurückgewiesen.

Musk will in Grünheide auch eine große Batteriefabrik errichten. Der Autobauer verzichtete in der vergangenen Woche überraschend auf eine mögliche staatliche Förderung in Milliardenhöhe für die geplante Batteriefertigung. Der Grund ist bisher unklar.

2022 soll für Tesla mit dem Hochlauf in Grünheide und dem Start des neuen Werks in Austin/Texas das Jahr des Durchbruchs zum Massenhersteller werden. Tesla könnte nach »Automobilwoche«-Schätzungen 2022 einen Absatz von 1,3 Millionen Einheiten schaffen. Damit wäre der Autobauer größer als Marken wie Volvo Cars und Mitsubishi und käme an die Größenordnung von Skoda heran, berichtete die Branchenzeitung weiter. 

nis/AFP/dpa

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 × fünf =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien