Kraftstoffe

Tankstellen drehen immer schneller an den Preisen

10.06.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Wie im Casino: Tanken wird zum Glücksspiel (Archivbild) Foto: Sven Hoppe / dpa

Spritpreise steigen und sinken über den Tag in immer kürzeren Abständen. Das macht es schwer, den günstigsten Zeitpunkt zu erwischen. Wann Autofahrer sparen können.

Wer morgens auf dem Arbeitsweg noch schnell volltankt, ärgert sich oft abends auf dem Heimweg. Die Preistafel derselben Tankstelle zeigt dann meistens niedrigere Zahlen an. Im Schnitt kostet Benzin abends sieben Cent weniger, es können aber je nach Region und Tankstelle auch mal 20 Cent sein.

Der Preisverlauf ähnelt einer Zickzackkurve, die zunehmend erratisch ausschlägt. Hoch, runter, hoch – siebenmal pro Tag erhöhen Tankstellen im Schnitt die Preise, sechsmal geht es nach unten. Das ist deutlich häufiger als in der Vergangenheit. Ein halbes Dutzend Preisspitzen über den Tag verteilt, beobachtet etwa das Bundeskartellamt.

Trotz des ständigen Auf und Ab sind einige vertraute Preismuster weiterhin zu erkennen. Morgens im Berufsverkehr ist Tanken am teuersten. Um 7 Uhr liegen die Literpreise für Benzin um vier Cent über dem Tagesschnitt, beim Diesel sind es drei Cent. Später geht es tendenziell nach unten. Um 19 Uhr ist Tanken am günstigsten. Danach ist es ein Glücksspiel: zwei Cent nach oben, dann wieder runter und ab 22 Uhr wieder hoch.

Seit März sind die Spritpreise insgesamt weitgehend stabil. Am Dienstag lagen sie im Bundesdurchschnitt bei knapp 1,50 Euro für Super E10 und 1,36 Euro für Diesel. Der kletternde Ölpreis, die wieder auf Normalniveau angehobene Mehrwertsteuer und der neue CO₂-Preis hatten in den ersten Monaten des Jahres den Anstieg gebracht.

Heute ist Sprit dadurch rund 30 Cent teurer als im November. Erst mit dem zunehmenden Autoverkehr infolge der Coronalockerungen – und dem beginnenden Wahlkampf – entwickelte sich in den vergangenen Tagen die Debatte über den Benzinpreis.

»Günstige Tankmöglichkeiten lassen sich über entsprechende Handy-Apps einfach finden«, sagt der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt. Und man könne davon ausgehen, dass generell günstige Tankstellen zumeist relativ günstig im Tagesverlauf blieben – und teure teuer. 

fww/dpa

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