Ein Grund liegt in Übersee

Konjunktursorgen treiben Goldpreis Richtung Rekordhoch

07.04.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Zeitweise wurde das Edelmetall an der Börse in London für 2031 Dollar gehandelt. Damit ist das Edelmetall so teuer wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr Foto: Sven Hoppe/dpa

Wachsende Sorgen vor einer Rezession in den USA treiben den Goldpreis kurz vor der Ostertagen in Richtung Rekordhoch.

Im Verlauf der Woche fehlte nicht mehr viel zur Marke von 2075 Dollar je Feinunze aus dem Sommer 2020. Zeitweise wurde das Edelmetall an der Börse in London für 2031 Dollar gehandelt. Damit ist das Edelmetall so teuer wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.

Ein wesentlicher Treiber für die steigende Nachfrage nach Gold ist die Kursentwicklung am Devisenmarkt. Wegen der zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten und wegen jüngster Turbulenzen im Bankensektor nach der Pleite von mehreren Regionalbanken in den USA hat der US-Dollar an Wert verloren.

Die Folge: Das in Dollar gehandelte Gold wird auf dem Weltmarkt günstiger, was die Nachfrage verstärkt.

Im März hatten die Turbulenzen im Bankensektor die Anleger aufgeschreckt und den Preis für die Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls zeitweise über die Marke von 2000 US-Dollar getrieben.

Als wichtiger Preistreiber gilt nun ein mögliches Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession.

Zuletzt verstärkten schwache Daten zur Stimmung im Bereich Dienstleistungen die Sorge vor einem Schrumpfen der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies schürte Spekulationen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed.

Sollten die Zinsen nicht weiter steigen, oder gar wieder sinken, könnte dies die Nachfrage nach Anlagen in Gold verstärken.

Für die weitere Entwicklung des Goldpreises wird nach Einschätzung von Experten die Entwicklung der Inflation in führenden Industriestaaten eine wesentliche Rolle spielen.

Seit vielen Monaten erhöhen Notenbanken die Zinsen im Kampf gegen die starke Teuerung. Die Folge sind steigende Renditen für festverzinsliche Wertpapiere wie zum Beispiel Staatsanleihen. Da Anlagen in Gold keine Zinsen abwerfen, hatte die Nachfrage im vergangenen Jahr gelitten und der Goldpreis war im vergangenen Herbst auf fast 1600 Dollar gefallen.

Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus, rechnet in den kommenden Monaten mit einem eher stabilen Goldpreis unterhalb der Marke von 2050 Dollar.

Sollte diese allerdings geknackt werden, könnte der Goldpreis seiner Ansicht nach schnell in Richtung Rekordhoch steigen. Rohstoffexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank sagte: „Wir haben unsere Jahresendprognose von 1950 Dollar auf 2000 Dollar je Feinunze angehoben.“

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