Verivox-Studie

Gas wird zum Jahreswechsel mindestens 20 Prozent teuer

30.11.2021
Lesedauer: 3 Minuten
Die Verbraucher in Deutschland müssen sich einer Studie zufolge im kommenden Jahr auf erhebliche Preiserhöhungen bei Strom und Gas einstellen. Der Brennstoff fürs Heizen und Kochen soll laut einer Studie für die meisten betroffenen Haushalte um mindestens ein Fünftel teurer werden. Quelle: WELT

Zum Teil „erhebliche“ Preiserhöhungen für Strom und Gas sieht das Verbraucherportal Verivox im kommenden Jahr für Privatkunden. Die Linke warnt schon vor einem „Teuer-Winter“ unter der Ägide der neuen Ampel-Koalition.

Die Verbraucher in Deutschland müssen sich einer Studie zufolge im kommenden Jahr auf erhebliche Preiserhöhungen bei Strom und Gas einstellen.

Der Brennstoff fürs Heizen und Kochen werde für die meisten betroffenen Haushalte um mindestens ein Fünftel teurer, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter Berufung auf Erhebungen des Verbraucherportals Verivox.

Bei der elektrischen Energie kämen demnach Aufschläge von sieben Prozent zusammen.

eim Gas machten sich die Entwicklungen auf den globalen Energiemärkten bemerkbar, hieß es weiter. Hinzu komme der in diesem Jahr eingeführte CO2-Preis, der aktuell bei 25 Euro pro Tonne liegt und in 2022 auf 30 Euro steigt. Laut Verivox steigen die Kosten für ein Einfamilienhaus im nächsten Jahr im bundesweiten Schnitt um 329 Euro.

Bremer und Berliner kommen besser weg

Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg lägen mit Erhöhungen um mehr als ein Drittel vorne. Aber auch in Niedersachsen (24 Prozent) und Schleswig-Holstein (25 Prozent) würden die Kosten anziehen. Nur in Bremen und Berlin werde es beim Gas lediglich moderat teurer.

Beim Strom haben nach den Erhebungen der Verivox-Experten 236 von rund 900 Anbietern die Preise zum Jahreswechsel erhöht. Im Schnitt schlage das bei einem Standardhaushalt mit einer Erhöhung von 97 Euro in 2022 zu Buche.

Allerdings gebe es starke regionale Unterschiede: Während die Preise in Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders stark nach oben gingen, verzeichneten Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sinkende Preise. Unterm Strich würden die deutschen Strompreise aber „wohl auch im kommenden Jahr die höchsten weltweit bleiben“, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.

„Die Abzocke geht weiter“, sagt Linke-Fraktionschef Bartsch

Kritik an der Energiepreisexplosion, aber auch an den Plänen der neuen Regierung übte die Partei Die Linke. Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Die Abzocke bei Strom, Gas und Sprit geht weiter. Der Koalitionsvertrag schützt die Bürger nicht vor dem Inflationstreiber Nummer eins, den galoppierenden Energiepreisen. Hier haben die Koalitionäre wenig zu bieten.“

Bartsch betonte, die EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien solle erst 2023 beendet werden. „Das ist spät und gleicht die Explosion bei den Energiepreisen nicht aus.“ Die Ampel halte außerdem am steigenden CO2-Preis fest.

Der soziale Ausgleich sei aber weiter nicht ausbuchstabiert, der einmalige Heizkostenzuschuss nicht einmal beziffert. Die erste Amtshandlung des neuen Finanzministers müsse deshalb sein, noch im Dezember einen Plan gegen den „Teuer-Winter“ vorzulegen.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zuletzt deutlich gestiegen. Im Oktober erhöhten sie sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Es war die höchste Inflationsrate seit 28 Jahren. Erneut erwiesen sich die Energiekosten als größte Preistreiber. Vor allem die Preise für Energieprodukte lagen mit plus 18,6 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung, so das Statistische Bundesamt.dpa/krott

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

7 + 8 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien