Neuer Plan aus der Wirtschaft

Deutsche sollen anderthalb Wochen Urlaub opfern!

15.06.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Foto: action press

Dieser Vorstoß dürfte Deutschlands Arbeitnehmern gar nicht gefallen.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) regt in einer Studie an: Die Deutschen sollen mehr arbeiten, weniger Urlaub machen. Hieße: Pro Woche mindestens 36 Stunden arbeiten (statt durchschnittlich 34 im Jahr 2019). Auch die Zahl der Urlaubstage soll runter. Anderthalb Urlaubswochen sollen wegfallen!

Vorbild: die Schweiz.

Und: Durch Reduzierung von Teilzeit (etwa durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf) könnte die Arbeitsleistung ebenfalls steigen, so mit bis zu 7,7 Milliarden Zusatz-Arbeitsstunden im Jahr in zehn Jahren bis zu 6 Prozent höhere Wirtschaftsleistung entstehen (0,6 Prozent/Jahr).

Das soll Steuererhöhungen vermeiden.

► Prof. Michael Hüther (IW) zu BILD: „Die finanziellen Lasten aus der Pandemie können wir jahrzehntelang vor uns herschieben – oder wir nutzen Potenziale, die bisher brachliegen. Viele Frauen beispielsweise arbeiten unfreiwillig in Teilzeit, weil Kitaplätze fehlen. Allein für die Unter-Dreijährigen fehlen 340.000 Betreuungsplätze. Diese Versäumnisse aus den vergangenen Jahrzehnten kommen uns jetzt teuer zu stehen. Um die Krisenfolgen zu bewältigen, müssen wir jetzt alle mit anpacken.“

Ökonom Feld warnt vor gegenteiligem Effekt

„Das Verlangen nach Work-Life-Balance bei zunehmendem Fachkräftemangel wird eher dazu führen, dass die Menschen in Teilzeit ausweichen und dann nicht viel gewonnen ist. Ich setze zur Wohlstandssteigerung am ehesten auf Innovation“, sagte Feld zu BILD.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer (54) zu BILD: „Höhere Wochenarbeitszeiten führen nicht automatisch zu höherer Produktivität.“ Sein Vorschlag: Flexiblere Arbeitszeiten und individuelle Vereinbarungen in den Betrieben.

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