Codename "Optimus"

1,70 groß, Kameras im Kopf: Teslas Super-Robo macht alles, was uns auf die Nerven geht

23.08.2021
Lesedauer: 4 Minuten
So soll der humanoide Tesla-Roboter eines Tages aussehen. Foto: Tesla

Tesla baut nicht nur Autos, sondern forscht auch an Künstlicher Intelligenz. Daher will das Unternehmen nun auch einen humanoiden Roboter bauen, der Menschen gefährliche und langweilige Aufgaben abnimmt. Der erste Prototyp soll im nächsten Jahr vorgestellt werden.

Der Elektroautobauer Tesla ist vom einstigen Pleitekandidaten zu einem der erfolgreichsten Fahrzeughersteller der Welt geworden. Erst im Juli überraschte das Unternehmen von Elon Musk mit einem Rekordabsatz und einem Milliardengewinn. Allerdings ist Tesla nicht nur ein Fahrzeugbauer, sondern mit seinen Gigafactories und seinem Ladenetzwerken von Superchargern auch ein Batterieproduzent und Infrastrukturanbieter. Und auch ein Unternehmen für Künstliche Intelligenz ist Tesla – denn die erlaubt es den Fahrzeugen erst, über weite Strecken selbstständig zu fahren, mit gemischten Ergebnissen. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugbauern entwickelt die Firma mit Hauptsitz in Palo Alto, Kalifornien ihre Soft- und Hardware für diesen Zweck weitestgehend selbst.

Auf dem sogenannten Tesla AI Day hat Elon Musk nun über die Zukunft der Künstliche-Intelligenz-Forschung bei Tesla geschwärmt. Der eigens entwickelte KI-Chip D1 und ein Dojo genannter Supercomputer sollen das Unternehmen bis an die Spitze der Branche bringen. Maschinelles Lernen und Entscheidungsfindungsprozesse von künstlichen neuronalen Netzen sollen dadurch schneller werden – und es Tesla erlauben, auch in neue Bereiche vorzustoßen. Daher, das hat Elon Musk angekündigt, werde es in Zukunft auch einen Tesla-Roboter geben. Dabei soll es sich um einen humanoiden Roboter handeln, der sich in einer „für die Menschen gemachten Welt“ perfekt bewegen können soll.

Zwei Beine, zwei Arme, Hände soll er haben und rund 1,70 Meter groß sein. Im Kopf soll er mehrere Kameras verbaut haben, wie sie auch in den Tesla-Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Unter einem schwarzen Gesichtsschild soll ein gewölbter Monitor verbaut sein, der Informationen anzeigen kann und für die Aufgabenprogrammierung genutzt werden darf. Auf ersten Konzeptbildern erinnert der Tesla Bot damit durchaus an Science-Fiction-Roboter wie aus dem Will-Smith-Film I, Robot oder dem Kurzfilm SYNC von Hasraf Dulull. Geht es nach Musk, wird der Roboter allzu repetitive und langweilige Aufgaben übernehmen, für die Menschen aus seiner Sicht ohnehin unpassend oder die für sie zu gefährlich seien. Etwa Einkaufen im Supermarkt oder das Reparieren von großen Maschinen.

Tesla-Roboter soll freundlich sein und uns entlasten

Der Tesla Bot solle „freundlich sein“ und niemandem den Job wegnehmen, sondern Menschen eher entlasten. „Ich denke, in der Zukunft wird körperliche Arbeit eine Sache der Wahl sein, wenn man sie machen will, kann man es“, sagte Musk. Ein erster Prototyp des Tesla Bot soll bereits „irgendwann im nächsten Jahr“ unter dem Namen Optimus gefertigt werden, wie Tesla angekündigt hat. Dabei sollen die Ingenieure auf viel Erfahrung aus den automatisierten Fabriken und den schon teil-autonomen Fahrzeugen von Tesla zurückgreifen können. Geht es nach Robotikforschern ist der Zeitplan von Elon Musk jedoch unrealistisch und allzu optimistisch. Die Entwicklung und insbesondere Perfektionierung von Robotern, deren Bewegungsabläufen und Entscheidungsprozessen würden Jahre in Anspruch nehmen, nicht nur Monate.

„Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es viel länger als zehn Jahre dauern wird, bis ein humanoider Roboter von irgendeinem Unternehmen auf der Welt in den Laden gehen und Lebensmittel für dich einkaufen kann“, sagte etwa auch Raj Rajkumar von der Carnegie Mellon University gegenüber Reuters, der eine Forschungsgruppe des Teams Tartan leitete, das mit dem Fahrzeug Boss 2007 den Wettbewerb der DARPA für selbstfahrende Fahrzeuge gewann. Das beste Beispiel ist das 1992 gegründete Unternehmen Boston Dynamics, das mit Spot erstmals 2019 einen Roboter in die Massenfertigung gebracht hat.

In der Vergangenheit hat Elon Musk immer wieder vor den Gefahren der Künstlichen Intelligenz und Robotik gewarnt. Sie „stellt ein fundamentales Risiko für die Existenz der menschlichen Zivilisation dar“, sagte er und forderte sogar mehr Aufsicht und Auflagen von Regierungen und Behörden. Daher soll der Tesla Bot „auf einem mechanischen Level“ so gestaltet sein, dass er einem Menschen möglichst wenig Schaden zufügen könne, wenn es zu Problemen kommt. Als Mensch solle man einem Tesla Bot problemlos davonlaufen und ihn auch überwältigen können.

Das Original zu diesem Beitrag „1,70 groß, Kameras im Kopf: Teslas Super-Robo macht alles, was uns auf die Nerven geht“ stammt von 1E9.

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