Besuch in Kiew

„Solange die Dinger sicher laufen“, sind ukrainische Atomkraftwerke für Habeck „in Ordnung“

05.04.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Während der Atomausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist, hält die Ukraine an der Atomkraft fest – davon ist Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) überzeugt. Das läge auch daran, dass die Ukraine erkannt habe, dass eine dezentrale Energieversorgung „sicherer und unabhängiger“ sei. Quelle: WELT / Tatjana Ohm

Während der Atomausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist, hält die Ukraine an der Atomkraft fest – davon ist Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) überzeugt. Denn, die „Dinger“ seien ja gebaut.

Jetzt aber wirklich: Am 15. April soll der Atomausstieg in Deutschland kommen. Nachdem die Politik wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der daraus folgenden Energiekrise noch einmal einen Aufschub gewährt hatte, sollen dann auch die letzten drei aktiven Meiler Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland vom Netz sein. In der Ukraine sieht die Lage anders aus.

Wirtschaftsminister Robert Habeck ist nach einem Treffen mit dem ukrainischen Energieminister Herman Haluschschtenko sicher, dass die Ukraine an der Atomkraft festhalten wird. Das sei für ihn auch „in Ordnung“, solange die Sicherheit der AKWs gewährleistet sei. Im Interview mit dem Nachrichtensender WELT sagte Habeck am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs: „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“

Dennoch wolle die Ukraine den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix perspektivisch auf 50 Prozent anheben. Das liege auch daran, dass das Land erkannt habe, dass eine dezentrale regenerative Energieversorgung „sicherer und unabhängiger“ sei, so Habeck. Die geografischen Voraussetzungen seien jedenfalls gut. Es gebe in der Ukraine sehr viel Fläche und auch mehr Sonnenstunden als in manchen Regionen in Deutschlands.

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