Beschluss der EU-Staaten

Mehlwürmer sind jetzt Lebensmittel

04.05.2021
Lesedauer: 2 Minuten

„Da ist der Wurm drin“ – so könnte es bald auf Nudel- oder Kekspackungen heißen. Denn die EU hat gelbe Mehlwürmer als erste Insekten offiziell zum Verzehr freigegeben. Die Tiere gelten als besonders nachhaltige Eiweißquelle.

Der gelbe Mehlwurm ist als erstes Insekt überhaupt in der EU als Lebensmittel zugelassen worden. Die EU-Mitgliedsstaaten stimmten einem entsprechenden Vorschlag der Europäischen Kommission zu. Das neuartige Lebensmittel gilt nach einer Prüfung durch die EU-Lebensmittelbehörde EFSA als sicher.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnte allerdings, der Verzehr des gelben Mehlwurms könne „bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen“. Das Etikett müsse daher einen Allergiehinweis tragen.

Im Stück oder gemahlen?

Die getrocknete Larve des Mehlwurms darf als ganzer Snack oder gemahlen verkauft werden. Als Pulverbeimischung beispielsweise in Nudeln oder Keksen ist ein Anteil von bis zu zehn Prozent erlaubt. Die Zulassung gilt zunächst nur für das antragsstellende französische Unternehmen, das die Larven nun fünf Jahre lang alleine verkaufen kann. Danach dürfen auch Wettbewerber bei der Vermarktung des Wurms mitmischen.

Insekten gelten dank ihrer geringeren Umweltbelastung und ihres hohen Nährwerts als nachhaltige Eiweißquelle. In vielen Teilen der Erde sind Grillen, Heuschrecken oder Mehlwürmer bereits Alltagskost. In Europa ist der Verkauf von Lebensmitteln mit Insekten nicht grundsätzlich verboten, fristet bislang aber ein Nischendasein. Nach Angaben der EFSA stehen derzeit die Risikobewertungen von 14 weiteren Insekten-Produkten aus.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk Kultur am 13. Januar 2021 um 07:10 Uhr.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sechs + 20 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien