Weg frei für Laschet

CSU-Chef Söder gibt im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur auf

20.04.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Markus Söder (Archivaufnahme) Foto: Sepp Spiegl / imago images

Tagelang hat Markus Söder mit Armin Laschet über die Kanzlerkandidatur in der Union gestritten. Jetzt lenkte der CSU-Chef ein – und akzeptiert das Votum des CDU-Vorstands für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten.

Markus Söder gibt im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur auf. »Die Würfel sind gefallen. Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union«, sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Statement. Er habe Laschet angerufen und zur Kanzlerkandidatur gratuliert. Söder kündigte an, er werde Laschet ohne Groll und mit voller Kraft unterstützen. Nun gehe es darum zusammenzustehen.

In einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht zum Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten plädiert. Neun stimmten für Söder, sechs enthielten sich (lesen Sie hier mehr).

Bayerns Ministerpräsident hatte am Montagmittag nach einer Sitzung des CSU-Präsidiums betont: »Wenn die CDU heute Abend souverän zu einer klaren Entscheidung kommt, werden wir das respektieren.«

Die CSU sieht das Benennungsverfahren der CDU für den Kanzlerkandidaten der Union kritisch. Es sei ein Verfahren, das »durchaus einige Fragezeichen hinterlässt«, sagte der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt. Es habe aber ein Ergebnis gebracht. »Und mit dem Ergebnis muss man umgehen.« Dobrindt fügte hinzu: »Das Verfahren kann man – konziliant formuliert – als interessant bezeichnen.«

CSU-Generalsekretär Markus Blume bekräftigte die Einschätzung der Christsozialen, dass Söder wegen der Umfragewerte der bessere Kandidat gewesen wäre. »Markus Söder war erkennbar der Kandidat der Herzen«, sagte Blume. Aber in der Demokratie, gerade in der innerparteilichen Demokratie entschieden Mehrheiten.

Ob mit dem Statement von Söder die kontroverse Debatte über die Kanzlerkandidatur in der Union gänzlich beendet ist, bleibt abzuwarten. Mit Spannung erwartet wird insbesondere die Reaktion der Unionsfraktion am Nachmittag im Bundestag sowie die Rückmeldungen von der CDU-Basis in den kommenden Tagen. Hier hatte es in den vergangenen Tagen auch großen Zuspruch für Söder gegeben.

Der Chef der CDU-Landtagsfraktion, Bodo Löttgen, zeigte sich dagegen erfreut über den Ausgang der Kanzlerkandidatensuche. »Armin Laschet hat Nervenstärke bewiesen und die gesamte Woche über Durchsetzungsstärke, Integrationsvermögen und Führungskraft gezeigt«, sagte er der »Rheinischen Post«. »Alles Eigenschaften, die jetzt gefragt sind, um geschlossen zu einem Erfolg bei der Bundestagswahl zu kommen.«

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