Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis vom Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der FDP mit. Demnach müssen die Krankenhäuser zwar täglich ihre Behandlungskapazitäten sowie etwa die Zahl der entlassenen Patienten und Patientinnen übermitteln. „Daten über das (Durchschnitts-)Alter von Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Behandlungsbedarf“ fallen aber nicht darunter.
Die Antwort auf eine Anfrage der FDP-Politikerin Judith Skudelny lag AFP am Donnerstag vor. Darin heißt es weiter, dass folglich auch keine Angaben darüber vorliegen, wie alt im Durchschnitt die Patientinnen und Patienten waren, die auf den Intensivstationen am Coronavirus starben. Das Alter sei bislang nicht „als erforderlich angesehen“ worden, heißt es in der Antwort weiter. Informationen darüber wurden im Pandemieverlauf bislang lediglich durch stichprobenartige Umfragen in Kliniken bekannt.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat vor einer sozialen Spaltung beim Impfen gegen das Coronavirus gewarnt und die Priorisierung verteidigt. „Das Impfen darf nicht zu einer sozialen Frage werden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). „Nicht das Vorhandensein von Ärzten im Freundes- oder Bekanntenkreis darf über die Vergabe von Impfterminen entscheiden, sondern einzig und allein die Priorität.“
Es sei gut, dass es eine verbindliche Reihenfolge beim Impfen gebe. „Solange der Impfstoff knapp ist, sollten wir sie auch beibehalten“, sagte Scholz. „Mir ist es lieber, wir halten etwas länger an der Impfpriorisierung fest, als wenn wir einen Verteilungskampf um Impfstoff riskieren, bei dem sich am Ende die Wohlhabenderen mit ihren Netzwerken und Kontakten durchsetzen.“