#allesdichtmachen

So einseitig machen Journalisten bei ARD und ZDF Stimmung gegen die Aktion

26.04.2021
Lesedauer: 3 Minuten
„Wir haben uns über Sie geärgert!“ Jan Josef Liefers im Interview bei WDR-Moderator Martin von Mauschwitz Foto: WDR

Der Gesetzes-Auftrag an die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF ist klar: Sie „müssen den Zuschauern und Zuhörern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anbieten“.

Doch in der Berichterstattung über die Schauspieler-Aktion #allesdichtmachen blieb davon wenig.

BILD nennt Beispiele

► Nachdem ein WDR-Rundfunkrat via Twitter die Entlassung von Jan Josef Liefers (56) gefordert hat, wird der Schauspieler zur Klärung des Sachverhalts bei seinem „Tatort“-Sender einbestellt: In der „Aktuellen Stunde“ muss er sich vorm WDR-Kollektiv rechtfertigen.

Im Bericht vor dem Interview wird die Aktion schonmal scharf kritisiert, damit der Zuschauer Bescheid weiß. Ein Medienwissenschaftler und ein Regisseur rechnen mit den Schauspielern ab. Als einzige positive Stimmen zu ihren Videos werden „rechte Netzwerke, Coronaleugner und die AfD“ genannt.

Moderator Martin von Mauschwitz (59) eröffnet das Gespräch mit Liefers: „Wir haben uns heute über Sie geärgert. Seit 14 Monaten arbeitet hier ein Riesenteam (…), um über die Pandemie möglichst gut zu informieren. Heute kommen Sie, sowas wie ein WDR-Kollege, und sagen: Alles gleichgeschaltet und alarmistisch …“ Er sei enttäuscht von Liefers!

Nachdem Liefers klargestellt hat, dass er das Nazi-Wort „gleichgeschaltet“, das der Moderator ihm mehrmals in den Mund legt, nie benutzt habe, folgt ein „Sag mir, wo du stehst“-Interview. Der Schauspieler fühlt sich bei einer Frage an eine Situation in der DDR erinnert.

Ein seltener Lichtblick von Meinungsvielfalt in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über #allesdichtmachen: ARD-Moderator Georg Restle (56) kommentiert, dass „einige der Reaktionen auf diese Aktion weit übers Ziel hinausschießen“ und spricht von einem „neuen Untertanengeist“ (woraufhin ihn sein Kollege Mauschwitz auf Twitter rügt).

► ZDF-Moderatorin Yve Fehring (48, „nano“/3sat) guillotiniert erklärungslos: „Provokation“.

► „heute-journal update“ macht in Braun-Weiß: „Applaus gibt es von der AfD und von Coronaleugnern, Kritiker halten die Videoclips einfach nur für zynisch und verantwortungslos.“

► „Kulturzeit“ (ZDF/3sat) weiß um den Corona-Kampf-Auftrag der Kultur: „Bringt uns die Kunstaktion (…) irgendwie weiter bei der Bekämpfung dieser Krise?“ Als ob das die Aufgabe von Kunst und Kultur wäre …

► Marietta Slomka (52) nutzt im „heute-journal“ (ZDF) ihre Anmoderation für einen lupenreinen Kommentar. Sie stichelt, dass all die Corona-Diskussionen „an 53 mehr oder weniger bekannten deutschen Schauspielern und Schauspielerinnen irgendwie vorbeigegangen“ seien.

Sven Schulze (41), CDU-Chef in Sachsen-Anhalt, zu BILD: „Es ist schon bezeichnend, wenn für manche Journalisten der öffentlichen-rechtlichen Medien die eigene Bewertung einer Nachricht wichtiger erscheint als der neutrale Bericht über die eigentliche Nachricht. Neutralität geht anders. Gerade bei so sensiblen Themen darf die Meinung der Menschen nicht einseitig von Journalisten beeinflusst werden“, so Schulze weiter.

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